Amerika ging auch beim Mixen voraus: Die Geschichte des Standmixers hat ihren Anfang in den USA. Dort wurden viele praktische Helferlein für den Haushalt entwickelt – und das aus gutem Grund: Noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts leisteten Hausfrauen harte Arbeit. Das war auch in der Küche so. Die Zubereitung von Speisen war in erster Linie Handarbeit. Das erforderte viel Kraft und auch viel Zeit. Als sich zuerst in den USA eine moderne, wohlhabende Mittelschicht herausbildete, war deswegen der Wunsch nach Erleichterung im Haushalt groß. Ingenieure und findige Geschäftsleute nahmen diesen Wunsch gerne auf und entwickelten elektrisch betriebene Hilfsmittel – die Frauen nahmen diese mit offenen Armen entgegen.
Das galt vor allem für den Standmixer. Ein erstes Modell wurde 1922 vorgestellt. Die Idee war damals so bahnbrechend wie vielversprechend: Die rotierenden Messerscheiden am Boden eines geschlossenen Behälters häckseln Lebensmittel kurz und klein – egal, ob es sich um Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte oder Gewürze handelt. Außerdem ist das Gerät zum Mischen von unterschiedlichen Zutaten geeignet – daher schließlich sein Name „Mixer“. Die Küchenarbeit wurde damit ein gutes Stück leichter. Und entsprechend dem Motto „Mixer statt Mühe“ ging es am Anfang auch genau darum, Arbeitsschritte zu ersetzen und damit die Zubereitung von Speisen zu erleichtern. Aber so manches Gericht, das vorher nur von Profis herzustellen war, hielt dank des Standmixers überhaupt erst Einzug in die heimische Küche. Insgesamt ist der Speiseplan dank des Standmixer bunter, ideenreicher und gesünder geworden.
So war denn auch die Erfindung ein voller Erfolg: Der Standmixer trat seinen Siegeszug durch die Küchen an, erst in den USA, später auch in vielen anderen Länder. Bald hatten viele wichtige Hersteller von Haushaltsgeräten ihre Standmixer im Angebot. Nach wenigen Jahrzehnten waren sie aus keinem Haushalt mehr wegzudenken, zu überzeugend waren ihre Vorteile. Unterdessen hatten natürlich auch die Profis die Segnungen der Standmixer entdeckt. In Großküchen, Restaurants und vor allem in Bars geht bis in die heutigen Tage praktisch nichts ohne den praktischen Helfer.
Die praktische Seite der Standmixer stand am Anfang im Vordergrund. Doch spätestens seit den 70er und 80er Jahren achteten die Menschen immer mehr auf ihre Gesundheit. Die Fitness-Welle rollte. Eine ausgewogene und gesunde Lebensweise standen hoch im Kurs. Dazu gehörte natürlich vor allem die Ernährung. Begriffe wie Vitamine, Nährstoffgehalt und Kalorien wurden von akademischen Fachbegriffen zu Wörtern der Alltagssprache. Leichte und gesunde Speisen statt gehaltvoller, fettreicher Kost standen auf dem Speiseplan, Shakes statt Schnitzel. Der Standmixer war auch dabei der ideale Küchenhelfer. Denn gesunde Lebensmittel ließen sich mit seiner Hilfe zu leckeren Speisen verarbeiten: Frische Gewürze, Pinienkerne und Olivenöl zaubert der Standmixer zu einem leckeren Pesto, aus Gemüse macht er Confit. Salaten verleiht ein gemixtes Dressing aus Ölen, Kräutern, Essig oder sogar Honig erst den geschmacklichen Feinschliff.
In jüngster Vergangenheit hat der Standmixer noch mehr Fans gewonnen. Das Gesundheitsbewusstsein ist weiter gewachsen, doch Zeit wird immer knapper. Außerdem sind immer weniger Menschen bereit, zugunsten einer gesunden Ernährung auf leckere Snacks für zwischendurch zu verzichten. Das ist auch gar nicht nötig: Wesentliche Inspiration kam aus den Bars, die, wie oben erwähnt, bereits seit langem auf Standmixer setzten, um Getränke zu mixen. Wieso sollte es also nicht möglich sein, ein gesundes und leicht zu konsumierendes Getränk herzustellen, das gleichzeitig nährstoffreich und lecker ist? Die Idee heißt: Smoothie. Ein Smoothie ist ein Standmixer-Produkt, das für Naschkatzen und Gesundheitsbewusste gleichermaßen anziehend wirkt. Der Standmixer spielt hier seine Stärken voll aus: Unterschiedlichste Zutaten lassen sich einfach und schnell zerkleinern, vielfältige Geschmackskreationen ausprobieren und deine individuelle Favoriten kreieren. Manche mischen Eiswürfel unter das Obst, andere bevorzugen ihr Mixgetränk in Zimmertemperatur oder sogar erwärmt. Alles kannst du mit einem Standmixer problemlos zubereiten.
Es gibt noch einen weiteren Aspekt, der im Zusammenhang mit dem Standmixer eine Rolle spielt: sein Design. Der Grundaufbau des Geräts ist seit seiner Erfindung unverändert geblieben. Für ein effektives Zerkleinern und Mischen ist die ideale Bauweise schon früh gefunden worden. Trotzdem ist der Standmixer immer auch ein Designobjekt gewesen. Das gilt insbesondere für den Sockelbereich, in dem sich der Motor befindet. Hier haben Designer vielfältige Formen, Farben und Materialien zu immer neuen Geräten kombiniert. Besonders edle weisen verchromte Teile auf, einfacher gebaute Modelle sind aus Kunststoff gefertigt. In jedem Fall ist der Standmixer stets ein Spiegel seiner Zeit gewesen – und neben einer praktischen Küchenhilfe auch ein Lifestyle-Objekt, mit dem du einen individuellen Akzent setzt.